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Batura Glacier, Gilgit, Hunza, Islamabad, Karimabad, Lahore, Pakistan overland
Um ein Haar hätte die vorzeitige Vertreibung aus dem Wanderparadies Pakistan stattgefunden. Fenni Fex ist am Boden zerstört, als uns die Nachricht aus Kirgistan erreicht: „There’s a problem with you car. They want to renovate the parking area and you have to remove it – next week!!!“. Krisenstimmung. Ungewissheit. Wir bitten um Aufschub, denn wir haben nur ein single entry visa, und das bedeutet, dass wir zwar aus Pakistan aus- aber nicht wieder einreisen dürften. Nach einigen Tagen bekommen wir das OK, dass wir bis zum 15. November parken können. Wir atmen auf, und der Fex stapft los zu seiner heißersehnten mehrtägigen Gletschertour.

Sein Bergführer Akhter hat trotz seiner 50 Jahre ein ziemliches Tempo vorgelegt.
Da ich mich weigere, mitzukommen, werde ich der Unsportlichkeit und Faulheit bezichtigt. Stundenlang. Fennilein kann sich gar nicht vorstellen, dass man keine Lust hat, mit vollem Rucksack täglich 8 Stunden über Geröllfelder den Berg hochzulaufen, dort oben zu frieren, 4 Tage keine warme Dusche zu haben, geschweigedenn ein bequemes Bett, und sich von Instant-Nudelsuppe zu ernähren. Nur, um einen weiteren Gletscher zu sehen.

Lichtmalerei in der Einsamkeit der Bergwelt
Nun … is mir wurscht. Ich bleibe im Hotel. Als er mir nach seiner Rückkehr die Bilder seines Ausflugs zeigt, muss ich lachen … in Frauensprache übersetzt, muss es wohl einfach „Ich hätte dich gern bei mir gehabt“ geheißen haben.

Vollmondnacht am Batura Glescher (Nordpakistan)

Akhter ist der Besitzer des „Passu Inn“, der Steffen über das ewige Eis geführt hat. Ein super Typ und Guide!
Wieder vereint, treten wir die Reise Richtung Islamabad an. Der Karakorum Highway langweilt nicht.

Der Attabad Lake ist eigentlich kein See, sondern ein über Jahre hin aufgestauter Fluss. Durch einen massiven Erdrutsch kamen die Pakis so zu einer Sehenswürdigkeit mehr.

Bergdörfchen im Herbstkleid
Weiter geht’s durch die herbstliche Provinz Gilgit-Baltistan bis in deren Hauptstädtchen ‚Gilgit‘.

Zwei kleine pakistanische Schönheiten bei der Regenbogenbrücke in Gilgit
Und schließlich treten wir eine elend lange Fahrt im Taxi bis nach Islamabad an. Fast 20 Stunden! Der Bus hätte 28 Stunden gebraucht…
Islamabad war cool, nur haben wir leider nicht viel gesehen, weil wir uns um den Rückflug nach Kirgistan sowie um das Visum für Indien kümmern mussten. Wir finden heraus, dass wir das Visum auch in Lahore beantragen können und ziehen weiter, denn Lahore hat den Ruf, eine ziemlich interessante Stadt zu sein.
Leider entpuppt sich Lahore wirklich als Albtraum, was die Luft und den Verkehr angeht. Es werden die 8 schlimmsten Tage der Reise. Die einzigen günstigen Unterkünfte liegen direkt an der Hauptstraße. Lärm von morgens bis morgens, ohne Pause.

Immerhin im Park von Lahore wird man zweitweise vom Verkehrschaos abgelenkt.
Und sonst gibt es schöne Moscheen zu bestaunen. Denn noch sind wir ja im Punjab, einem muslimischen Gebiet.

Die größte und schönste Moschee in Lahore, umrahmt von Smog
Es ist von hier aus ein Katzensprung zur indischen Grenze. Die weltberühmt closing-of-the-border-ceremony lassen wir uns nicht entgehen.

Tja … bei dem Smog hat die Sonne es schwer, die Zeremonie der Grenzschließung zu erhellen.

Patriotismus in seiner reinsten Form. Sogar der einbeinige Typ schwingt wie wahnsinnig die Nationalflagge.

Zu Fuß über die Grenze von Pakistan nach Indien
Und wenige Tage später überquere ich ganz alleine eben diese Landesgrenze und reise nach Indien ein, während Steffen in Kirgistan unser Auto umparkt! So ist das eben manchmal. Vom südlichsten Punkt unserer Reise muss er nun zurück nach Bischkek, dem nördlichsten Punkt!
Wir treffen uns in ein paar Tagen wieder – in Amritsar (Indien) beim Goldenen Tempel …
Ein kleines Schmankerl zum Schluss, für all diejenigen, die bis hierher gelesen haben. Chris aus England wohnte im gleichen Hostel in Lahore und verbringt seine Freizeit mit dem Erstellen von Video-Blogs. Zusammen mit ihm sind wir durch Lahore gefahren. Wirklich bizarr. Enjoy!